Mexico Lacrosse

Wirft man einen Blick über den großen Teich (auch Atlantik genannt) in ein Land voller Kakteen, Pyramiden und hupender Autos, die alles voll smogen, sieht man, dass selbst hier ein kleiner Österreicher, der zwar seine Unterwäsche in seiner fernen Heimat aber nicht seinen Lacrosseschläger, vergessen hat, in über 2400 m schwindelerregender Höhe eine Runde Lacrosse spielt.

Obwohl es nur ein Testspiel UNAM blanco vs. UNAM azul war, ging es ziemlich rasant zur Sache. Jeder der 30 Spieler wollte zeigen was in ihm steckt und sich für die Kampfmannschaft der bald anstehenden mexikanischen Liga aufdrängen.


Ich durfte im Team blanco als Midi auflaufen und fand mich zu beginn des Spiels am Wing. Jetzt musste ich Gringo zeigen was ich drauf habe. Neben mir stand ein kleiner netter Mexikaner, der mich aus irgendeinem Grund an den Rainer erinnerte und mich mit einem Grinser über beide Ohren anlächelte, als ich ihm die Hand zum Fistpump reichte. Ich habe ihn dann zwar nicht verstanden aber er schien nett zu sein. Das Spiel fing an und der Ball rollte nach dem Face - off direkt in meine Richtung. Schnurstracks hin und voll auf den Ball fokusiert, merkte ich nicht, dass der nette Kerl von vorhin mir dicht auf den Fersen klebte und mir beim groundball volle kanne eine auf die Pratzen gab. Das wars mit der Freundlichkeit aber dank der ganzen Streicheleinheiten, die ich vom Sallet und dem Emir in Wien genießen darf, konnte ich den Ball aufheben und ihn zu einem meiner Mitspieler passen. Danach gleich vom Feld und direkt ins Sauerstoffzelt. Die Höhe, das viele Bier und die gefühlten 10 Tonnen Pizza und Chips die ich hier genüsslich in mich reinstopfe, hinterlassen so ihre Spuren.
Das Spiel war vorbei, Team blanco hat gewonnen und ich ringe noch immer um Luft. War aber ein tolles Spiel habe ich mir sagen lassen. 
Nach der Herrenpartie durften die Frauen ihr können unter Beweis stellen. Auch bei den Damen ist Europa durch die Senorita Nelita stark vertreten.
Wie ein Wirbelwind fegt sie übers Feld und ist einmal vorne, hinten, links nein doch rechts , oben und unten zu sehen und sorgt für Assists und Tore en masse. Aber einer stiehlt ihr die Show und zwar ich als Damenschiri. Meine enthusiastischen Choreografien beim Versuch Regelverletzungen anzuzeigen, wurden mit guter Laune und viel Humor aufgenommen. An dieser Stelle muss ich einen Dank an Stefan " Geox " Erber aussprechen, der in Hinsicht Schiedsrichterchoreografien mit Sicherheit nicht nur mein großes Vorbild ist. DANKE!
So schön das ganze Spiel auch war, hatte es doch leider einen Schönheitsfehler. 
Hier im Bild zu erkennen.                      (kleiner Tipp -> Helm) Wer erkennt den Helm?

 

Danach ging es nach Tolantongo in die 38 Grad heißen Quellen und Grotten um den erschöpften Muskeln etwas ruhe zu gönnen. Adíos amigos y hasta pronto...