Belgrad 2015

Zombies Cup 2015

Nachdem sich im Vorjahr bereits einige Grazer Jungs als Pick-ups nach Belgrad zum Zombies Cup begeben hatten, reiste dieses Jahr eine komplette Graz Gladiators Mannschaft nach Serbien, um zum ersten Mal als Team bei diesem international besetzten Turnier (10 Teams aus 10 Ländern) mitzuspielen. Die Teams wurden in zwei Gruppen geteilt, die ersten beiden Spiele wurden gegen Teams der eigenen Gruppe bestritten, das dritte gegen ein Team der anderen Gruppe. Je nach Ergebnis wurde anschließend noch das Halbfinale gespielt. Am letzten Tag erfolgten die 5 Platzierungsspiele. Die Spiele hatten eine Länge von 2x20 min und wurden auf einem Kunstrasenfeld durchgeführt.

Kader Graz Gladiators:

Name

Nummer

Martine Appe
40
Jan Přib
13
Jan Kadeřádek
15
Filip Cichý
2
Tadeáš Pešek
16
Stefan Odreitz
4
Domenik Buchauer
43
Stefan Schöffauer
21
Stefan Kropsch
20
Hans Scherer
22
Philipp Schanner
8
Philipp Smretschnig
3
Thomas Kiss
55
Klaus Deuretzbacher
24
Andre Sucher
9
Alex Lepak
79
Gerhard Probst
30

Spielplan:
Fr, 17.04. 15:40 Uhr: Graz Gladiators 2:6 Bocconi Lacrosse (ITA)
Fr, 17.04. 20:40 Uhr: Graz Gladiators 3:5 Budapest Blax (HUN)
Sa, 18.04. 15:50 Uhr: Graz Gladiators 5:3 Moscow Lacrosse (RUS)
So, 19.04. 10:30 Uhr: Graz Gladiators 4:1 Zagreb Bulldogs (HR)

Fr, 17.04. – Die Ankunft:
Der erste Tag lief für die Jungs aus Graz nicht nach Wunsch. Die mit fünf Pick-ups aus Kärnten und Tschechien verstärkte Mannschaft hatte in den ersten Spielen große Probleme in den Rhythmus zu kommen und sich aufeinander einzustellen. Im ersten Spiel traf man zudem auf die späteren Turniersieger Bocconi Lacrosse (ITA), gegen die man im Vorfeld noch nie gespielt hatte und noch wenig wusste. Die Italiener konnten mit vielen Fast-Break Toren die noch ungeordnete Gladiators Defense bezwingen und führten nach kurzer Zeit schon mit 6:0, was gleichzeitig auch den Pausenstand bedeutete. In der zweiten Hälfte fanden die Grazer viel besser ins Spiel, erzielten zwei Tore und ließen hinten kein einziges mehr zu. Das Endergebnis mit 6:2 war auf Grund der starken zweiten Hälfte gegen ein klar überlegenes Team daher dennoch ein positives. Das zweite Spiel fand auf Grund des späten Turnierbeginns und mehrerer Verzögerungen nicht wie geplant um 20:40 sondern erst eine Stunde später statt. Beide Teams waren nach der langen Wartezeit müde und hatten mit den Lichtverhältnissen zu kämpfen. Wieder erwischten unsere Gegner, die Budapest Blax, den besseren Start, konnten abermals in der ersten Hälfte davonziehen und führten zur Halbzeit klar. Ein paar hitzige Worte zur Halbzeit genügten und die Grazer kämpften sich wieder ins Spiel zurück. Zahlreiche Schüsse wurden abgegeben, verfehlten ihr Zahl aber meist knapp oder wurden vom starken Budapester Goalie entschärft. Zwei Minuten vor Ende lag man noch mit zwei Toren zurück, trotz intensiver offensiver Anstrengungen und viel Risiko erfolgten leider keine weiteren Tore und Graz unterlag mit 3:5. Die jeweils starken zweiten Hälften gaben den Team aber Hoffnung für die weiteren Tage.

Sa, 18.04. - Back in Business: 
Nach dem insgesamt eher enttäuschenden ersten Tag mit zwei Niederlagen fand am Folgetag bei Regen und abgekühlten Temperaturen das Spiel gegen das Team der anderen Gruppe statt, wo man gegen niemand anderes als die Mannschaft aus Moskau traf. Mit einem Sieg wäre Moskau im Halbfinale. Sie hatten uns am Freitag bereits beobachtet und rechneten mit einem sicheren Sieg. Es sollte aber anders kommen…
Wieder (und wie es anscheinend für Graz zur schlechten Gewohnheit wird) legten unsere Gegner einen besseren Start hin. Vor allem mit den zwei starken und äußersten wendigen Amerikanern im Team der Russen hatte die Grazer Defense ihre Probleme. Mit ihrer Schnelligkeit und Agilität konnten sie in den meisten Fällen ihre Gegner schlagen, den Slide ziehen und den leichten Pass machen. Einer hervorragenden Leistung unseres Goalies Hans Scherer und der restlichen Defense, die perfekte Team – Defense zeigte, ist es zu verdanken, dass die Russen nur mit 3 Toren Vorsprung führten. Nachdem wir uns in der Defense an die Spielweise unserer Gegner eingestellt hatten, war es für die Offense an der Zeit aufzuzeigen. Nach dem ersten erzielten Tor ging ein Ruck durch die Mannschaft und Graz spielte, wie man es schon sehr lange nicht mehr gesehen hatte. Pässe kamen punktgenau an, Bewegung ohne Ball führte fast immer zu einem freien, einfachen Pass, Schüsse waren gezielt und gefährlich, das ganze Team spielte schlicht großartige Offense. Ein Tor nach dem anderen konnte aufgeholt werden und die Nervosität der Russen, die auf Grund unserer erstarkten Leistung sichtbar überrascht waren, entlud sich in Form von unkontrollierten Schlägen und der einen oder anderen Unsportlichkeit, wobei sich unsere Spieler zum Glück nicht von den im Turnier bereits bekannt aggressiven Moskauern provozieren ließen. 5 Minuten vor Schluss erfolgte sogar der Führungstreffer, die Grazer waren entschlossen das Ergebnis über die Zeit zu retten. Dann jedoch mussten die Gladiators eine 30-sekündige Man-Down Situation bestehen. Die Russen kreisten ums Tor, der Punkt schien ihnen sicher, ein Amerikaner hatte ein freies Schussfeld … doch im letzten Moment konnte ihm einer unserer tschechischen Pick-Ups den Ball aus dem Stick schlagen, genau in dem Moment, als die Strafe ablief. Es folgte ein extrem schnelles Fast-Break, da die Russen auf den Spieler in der Penalty Box vergessen hatten und es stand 5:3 für Graz. Nun fiel die ganze Anspannung von den Grazer Spielern, die zum ersten Mal seit langem lautstrak jubelten und sich über einen Sieg freuen konnten. Nach Spielende kam die gesamte Mannschaft am Feld zusammen und feierte den Sieg gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner, den man mit Entschlossenheit und Teamgeist bezwingen konnte.
Mit diesem Sieg lagen die Gladiators in ihrer Gruppe auf den 4. Rang und würden am letzten Tag um den 7. Turnierrang kämpfen.

So, 19.04. - Ein letztes Mal…
Der Sieg vom Vortag war vom Team noch intensiv bis spät in die Nacht im Belgrader Nachleben (Sehr zu empfehlen) gefeiert worden, weswegen am sonnigen und heißen Sonntag müde Gladiatoren mit leicht verschlafenen Augen ihren zum Glück nicht minder erschöpften Gegnern aus Zagreb gegenüberstanden. Dieses Team hatte die Grazer im Vorfeld im Zuge eines Freundschaftsspieles bereits bezwungen, man kannte sich also schon recht gut.
Was folgte war auf Grund der Hitze und der körperlichen Verfassung der beiden Teams leider kein besonders attraktives Spiel. Beide Teams schleppten sich müde über den Platz, viel Geschwindigkeit war nicht zu sehen, ebenso wenig spielerische Leckerbissen. Sensationell konnte Graz zum ersten Mal das erste Tor erzielen, es erfolgte aber der Ausgleich kurz vor der Halbzeit, sodass der Pausenstand 1:1 betrug. In der zweiten Hälfte entschloss man sich noch einmal Alles zu geben, und mit ein paar schönen Einzelaktionen konnten drei weitere Tore erzielt werden und einer besonders engagierten Leistung der Defense ist es zu verdanken, dass Zagreb kein weiterer Treffer gelang. Das Endergebnis lautete 4:1.
Nach drei anstrengenden Turniertagen konnten sich die Graz Gladiators den 7. Rang sichern. Vor allem die Leistungen der zweiten Halbzeiten waren beeindruckend, die eher verschlafenen Leistungen der ersten Halbzeit sind aber ausbaufähig. Erfreulich ist auch die Anzahl der verschiedenen Torschützen, was für die Grazer Team-Offense spricht.

Insgesamt war das Turnier in Belgrad sehr gut organisiert. Der Kunstrasen war in einem perfekten Zustand, die Flutlichtanlage ermöglichte auch das Spielen am Abend/in der Nacht. Die Spielzeiten von gerade einmal 2x20 Minuten waren leider für viele zu wenig, man hatte das Gefühl zu wenig zum Spielen zu kommen. Dennoch kehren wir mit durchwegs positiven Eindrücken aus Belgrad zurück und werden nächstes Jahr definitiv wieder den Belgrad Zombies die Ehre erweisen und in Belgrad auflaufen!

 Graz Gladiators 
Autor: Klaus Deuretzbacher