Austrian Lacrosse Open 2015
Auch 2015 luden die Vienna Monarchs wieder zum jährlich größten Turnier Österreichs, und so fanden sich von 19. - 21. Juni Damen- und Herrenteams aus ganz Europa und sogar Übersee in Kagran ein. Während die Damen in vollster Vorbereitung auf die Europameisterschaft in Prag im August sind, war es für die Herren der Höhepunkt und zugleich Abschluss einer langen, anstrengenden aber auch erfolgreichen Frühjahrssaison.
Das Turnier strotzte nur so vor Qualität und konnte das wohl höchste Niveau seiner 11-jährigen Geschichte aufweisen. Sogar derStandard besuchte das Turnier und verfasste einen kurzen Beitrag online.
Damenteams:
- Czech U19
- Global Players (USA)
- Nationalteam Italien
- Nationalteam Norwegen
- Nationalteam Schweiz
- SIS Flamingos (CZE, SVK, AUT)
- Nationalteam Österreich
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Vienna Monarchs & Friends
Die Europameisterschaft von 6. bis 15. August im tschechischen Nymburk rückt für das österreichische Damennationalteam immer näher. So nutzten die Mädls die Chance, sich noch einmal auf heimischen Boden auf das Großevent vorzubereiten und liefen bei den Austrian Lacrosse Open in Wien auf. Es zeigte sich, dass die Trainingswochenenden mit Headcoach Mike Perez und Assistant Richi Hauer ihre Wirkung zeigen, denn bereits im ersten Spiel gegen das Schweizer Nationalteam konnten die Damen zeigen, was sie drauf haben. Mit einem klaren 10:2 gingen die Österreicherinnen als Siegerinnen vom Platz und fuhren damit ihren ersten Sieg in der Gruppenphase ein.Gegen das Mix-Team aus Tschechien, der Slowakei und Österreich - den SIS Flamingo - hatte das Nationalteam dann schon deutlich härter zu kämpfen. Immer wieder zeigte sich, dass die erfahrenen Spielerinnen aus den Nachbarländern keine einfachen Gegnerinnen sind - sie holten einen Rückstand immer wieder auf. Ganz knapp konnten sich die Österreicherinnen aber schließlich im letzten Spiel des ersten Turniertages mit 7:6 durchsetzen.
Am Samstag in der Früh kam es dann zu einer Premiere. Noch nie zuvor trat ein österreichisches Damennationalteam gegen ihren Konterpart aus Norwegen an. Die skandinavischen Mädls werden bei den Europameisterschaften ihren ersten Auftritt auf internationalem Parkett haben - und stimmten sich ebenso in Wien darauf ein. Die Österreicherinnen hatten aber von Beginn an die Newcomerinnen im Griff und ließen sie nie nah an sich rankommen. So endete diese Begegnung mit 11:3 für das heimische Team. Im Halbfinale trafen die Nationalteam-Mädls dann wieder auf alte Bekannte: das tschechische U19-Nationalteam. Immer wieder kommen die Tschechen zu Testspielen nach Österreich und auch auf internationalen Turnieren stand man sich schon des Öfteren gegenüber - man kennt sich also. Die Nachwuchs-Tschechinnen hatten an diesem Tag aber keine Chance gegen die starken Österreicherinnen und mussten sich 3:9 geschlagen geben.
Damit standen die heimischen Damen am Sonntag im Finale.Und vollbrachten eine Sensation. Denn im Endspiel ging es gegen eine Auswahl an US-Mädls - den Global Players, die spielerisch eigentlich hoch über den Österreicherinnen stehen. Die Vorgabe war deshalb: Zeigen, was man kann, nicht nachlassen und sich nicht zu sehr abschießen lassen. Doch bereits in der ersten Halbzeit waren die Amerikanerinnen offenbar überrascht von der Willenskraft der heimischen Spielerinnen. Und so ging Österreich gleich einmal mit 4:0 in Führung. Doch die Global Players ließen nicht locker und so stand es mit Schlusspfiff 6:6 und es musste zweimal drei Minuten Verlängerung gespielt werden - mit Golden Goal. Die erste Verlängerungshälfte endete torlos, doch dann konnte ein Angriff der Amerikanerinnen in der zweiten Hälfte gestoppt werden und Daniela Zlöbl erzielte den erlösenden Siegestreffer. Eine Sensation eben.
Herrenteams:
- DreadLAX (UK)
- Global Players (USA)
- Lovelax (GER)
- Team Italy (ITA)
- Bratislava Tricksters (SVK)
- Zürich Lions (CH)
- A-Team (Österreich Mix)
- Vienna Monarchs
In der Gruppenphase, gespielt am Freitag und Samstagvormittag, gab es für das A-Team, das aus Spielern der Graz Gladiators, Carinthian Celtics, Vienna White Coats und auch einigen Monarchs zusammengewürfelt wurde, wenig zu holen. Dennoch präsentierte man sich geschlossen und hergeschenkt wurde auch nichts. Der Klassenunterschied schlug sich dann aber doch in den Ergebnissen nieder und Spiele wurden 0:13 gegen die Global Players, 3:9 gegen Bratislava und 1:10 gegen Zürich verloren.
Für die Vienna Monarchs lief es da schon ein bisschen besser, nach schwachem Start konnte die Partie gegen Team Italy am Ende doch noch deutlich mit 11:5 gewonnen werden. Die Partie wurde jedoch überschattet von einem schweren Hit gegen Alex Ball, der, obwohl regelkonform, den Wiener mit englischen Wurzeln ausknockte und ihm eine schwere Gehirnerschütterung verpasste. Nach einer Nacht unter Beobachtung konnten die Ärzte zwar zum Glück Entwarnung geben, die Monarchs mussten aber das weitere Turnier ohne ihn auskommen. Im zweiten Spiel traf man auf das starke deutsche Turnierteam Lovelax, wo man sich erst nach sehr hartem Kampf 6:5 durchsetzen konnte. Im letzten Gruppenspiel schaute gegen DreadLAX, die auch dieses Jahr das "Turnier abseits des Feldes" absolut konkurrenzlos gewannen, nach durchwachsener Leistung nur ein 3:3 heraus, das aber für den Gruppensieg und den Einzug ins Halbfinale reichte.
Die weiteren Partien des A-Teams gingen alle verloren, obwohl man immer besser harmonierte und auch einige schöne Treffer erzielen konnte. Das Niveau des Turniers war aber alles in allem sehr hoch und so gingen die Spiele mit 2:14 gegen DreadLAX und 3:8 gegen das Team Italy verloren.
Im Halbfinale trafen die Monarchs auf altbekannte Gegner, die Bratislava Tricksters. Die Begegnungen zwischen den zwei Teams sind während der letzten 2 Jahre mal so und mal so ausgegangen und waren immer spannend, so auch dieses Mal. Zwar konnten die Wiener die Führung das ganze Spiel über halten, jedoch ließen die Slowaken nicht locker und blieben immer in Reichweite, was zu Nervenkitzel bei beiden Teams und den Fans führte. Schlussendlich brachten die Monarchs die Führung aber über die Runden und gewannen 6:4. Im zweiten Halbfinale konnten sich die Global Players gegen LoveLax in einer nervenaufreibenden Partie erst in der Overtime durchsetzen und damit hieß das sonntägliche Finale: Vienna Monarchs vs. Global Players
Im Spiel um den Turniersieg wurden die Vienna Monarchs zu Beginn von den schnellen und technisch starken Amerikanern ein wenig überrumpelt und man lag schnell mit 0:2 im Rückstand. Man entschied dann aber doch noch mitzuspielen und so kämpften sich die Wiener mit einigen schönen Aktionen zurück und zeigten, dass sie den Kollegen aus Übersee durchaus Paroli bieten können. So hielt man das Spiel durchaus knapp bis zur Halbzeit. In einer Schwächephase im dritten Viertel, in der man die zwei stärksten Spieler (einer davon späterer MVP des Turniers) nicht unter Kontrolle bringen konnte, konnten sich die Amerikaner durch fünf Tore in Folge absetzen. Das Aufbäumen der Vienna Monarchs am Ende kam zu spät und so musste man sich knapp aber verdient mit 10:12 geschlagen geben.
Mit den Austrian Lacrosse Open hat sich Österreich Lacrosse auch 2015 wieder von seiner besten Seite gezeigt und Damen sowie Herren haben bewiesen, dass man auch bei international gut besetzten Turnieren mitmischen und europäischem Lacrosse eine gute Bühne bieten kann.
Auch unsere Freunde von DreadLAX verfassten einen Bericht über das Turnier in ihrem Blog. Fotos von Richard Hauer Sen. finden sich auf unserem Flickr-Portal.